Der gute Zweck

Enten erschwammen 10.000 Euro

Lions Club übergab Spende an Musik- und Kunstschule und Hippotherapie

Sie sind klein, gelb und wahnsinnig schnell. Und sie helfen Kindern ebenso wie kranken Menschen. Selbstlos und immer gut gelaunt. Kopfüber und kopfunter hatten sich tausende von ihnen in die Fluten des Saalbachs gestürzt, um beim traditionellen Entenrennen des Lions Clubs Bruchsal für den guten Zwecks durchs Ziel zu schwimmen. Ihre Mühe hat sich gelohnt: Stolze 10.000 Euro haben die kleinen Enten vergangenes Jahr erschwommen.

Nun wurden jeweils 5.000 Euro an die Musik- und Kunstschule Bruchsal (MuKs) und den Verein Hippotherapie übergeben. „Mit diesem Geld wollen wir vor Ort schnell und unbürokratisch helfen“, sagt Lions-Präsident Norbert Grießhaber.

 „Kunst Stadt(t) Schule“

Kunst, Theater, Medien und Fotografie – Bildungsangebote der MuKs, die Kinder und Jugendliche nur nutzen können, wenn sie von den Eltern unterstützt werden. „Gerade diejenigen, die die Förderung durch unsere Gesellschaft am dringendsten benötigen, gehen meist leer aus“, sagt Tom Naumann von der MuKs. „Aus diesen Überlegungen entstand das Projekt KunstStadt(t)Schule mit kostenlosen kulturellen, künstlerischen und handwerklichen Angeboten für benachteiligte Schüler – sowohl an den Schulen als auch unterrichtserweiternd in unserem Kunsthof und den  Ateliers.“ Ein Angebot, das bei Kindern und Schulen auf riesiges Interesse stößt. Schließlich fördert das künstlerische Arbeiten eine Vielzahl der sogenannten Schlüsselkompetenzen wie Kreativität, Teamgeist und Selbstbewusstsein, Durchhaltevermögen und Flexibilität, Organisationstalent und Improvisationsfähigkeit. „Wer schon als Kind die Chance hat, kreativ zu sein, ist befähigt seine Zukunft zu gestalten“, so Naumann.

Physiotherapie mit Pferd

Für viele ist es ein neues Lebensgefühl: Muskeln werden gelockert, Schmerzen gelindert, Hüfte und untere Wirbelsäule werden beweglicher. Egal ob Schlaganfall-Patient oder körperlich behindertes Kind – Dank der Hippotherapie machen diese Menschen eine ganz besondere, eine wohltuende Erfahrung. Ein Rollstuhlfahrer zum Beispiel bekommt, wenn er auf dem Pferd sitzt, ein einzigartiges Körpergefühl. Die Beine des Pferdes werden quasi zu seinen eigenen.

Genau diese Therapie bietet der Verein Hippotherapie Unteröwisheim Menschen mit den unterschiedlichsten Erkrankungen, Behinderungen und Handicaps an. „Wir machen Physiotherapie mit Hilfe des Pferdes“, sagt Vereinsvorsitzende Cornelia Laier. Die rhythmischen, dreidimensionalen Bewegungen des im Schritt geführten Pferdes übertragen sich auf den Patienten, fordern von ihm gangtypische Reaktionen im Rumpf und werden so zur Therapie von zentralen Bewegungsstörungen genutzt. „Dank der Spende können wir nun sogar ein zweites Therapiepferd anschaffen.“

„Es ist erstaunlich, was MuKs und die ehrenamtlichen Helferinnen der Hippotherapie für benachteiligte Menschen auf die Beine stellen“, so Lions-Mitglied Martin Stork. Bei beiden Einrichtungen seien die Spenden bestens angelegt.

Und Lions-Präsident Norbert Grießhaber fügt hinzu: „Jeder, der vergangenes Jahr eine Ente ins Rennen geschickt hat, hat dazu beigetragen, dass wir beide Initiativen so toll unterstützen können. Dafür bedanken wir uns bei allen ganz herzlich!“