Musik- und Kunstschule

„KunstStad(t)tSchule“ trägt kulturelle und künstlerische Angebote in Schulen

Projekt der Musik- und Kunstschule für benachteiligte Schüler

Die Musik- und Kunstschule Bruchsal ist eine Bildungseinrichtung vornehmlich für Kinder und Jugendliche. Ihre Aufgabe ist die musikalisch-künstlerische Grundausbildung, die Breitenförderung, die Heranbildung des Nachwuchses und die Begabtenfindung. Die Kunstschule ist in den Sparten Kunst, Theater, Tanz, Ballett, Medien und Fotografie sowie Oper und Musical sehr breit aufgestellt. Wöchentlich kommen etwa 600 Kinder und Jugendliche zu unseren regelmäßigen Unterrichtsangeboten, ca. 350 in die Frühförderung, jährlich etwa 1600 zu Kursen und Projekten, 30.000 Menschen aller Altersgruppen zu unseren Konzerten, Aufführungen, Ausstellungen.

Leider erreicht eine zu einem Teil gebührenfinanzierte außerschulische Bildungseinrichtung Kinder und Jugendliche nur dann, wenn sie von den Eltern unterstützt werden. Gerade diejenigen, die die Förderung durch unsere Gesellschaft am dringendsten benötigen, gehen meist leer aus. Aus diesen Überlegungen entstand das Kunstschulprojekt KunstStadt(t)Schule. Kostenlose kulturelle, künstlerische und handwerkliche Angebote für benachteiligte Schüler sowie unterrichtserweiternde Angebote in den Werkstätten der Kunstschule im ehemaligen Bauhof der Stadt Bruchsal, in unseren Theaterräumen und Ateliers. Unsere Ganztagesschulangebote werden von der Stadt finanziert, die Schulprojekte in „KunstStadt(t)Schule zu 100 % durch Sponsoren.

KunstStadt(t)Schule

Seit über 10 Jahren arbeitet der Bereich Kunstschule der MuKs intensiv mit Schulen aller Art im Verbandsgebiet der Musik- und Kunstschule zusammen. Über 400 Projekte wurden mittlerweile erfolgreich durchgeführt. Unter dem Titel „KunstStad(t)tSchule“ trägt die Kunstschule handwerkliche, soziale und künstlerische Bildungsinhalte in die Schulen, welche ansonsten nicht vermittelbar wären. Durch die besondere Situation der Kunstschule, über gut ausgestattete Ateliers und Werkstätten zu verfügen und auf einen Pool von erfahrenen Künstlern und Handwerkern zugreifen zu können, werden Einzelprojekte möglich, die einen nachhaltigen Kompetenzzuwachs bei den beteiligten Schülern bewirken. Die bereits erzielten Ergebnisse zeugen von der Phantasie, Schaffenskraft und der Freude der jährlich etwa 300 teilnehmenden Kinder und Jugendlichen im Alter von 8 bis 18 Jahren. Entsprechend begeistert ist auch das Feedback der Eltern und der beteiligten Kooperationsschulen. Die Sonderschule, wie die Förderschule, die Grund- und Hauptschulen, die Realschule wie das Gymnasium, Einrichtungen wie die Schulkindförderung, erleben unsere jugendkünstlerischen Angebote als wichtigen und gewinnbringenden Bestandteil ihrer pädagogischen Aufgaben.

Kulturelle Bildungsarbeit fördert Schlüsselkompetenzen Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Schulpartnern erweist sich wie beschrieben für alle Beteiligten als ungemein fruchtbar. Öffentliche Schulen und eine außerschulische Bildungseinrichtung wie die Musik- und Kunstschule verfolgen als Bildungsträger Bildungsziele, die sich zwar unterscheiden, jedoch in Teilbereichen eine gemeinsame Schnittmenge aufweisen. Hierzu gehört die Vermittlung verschiedener Kompetenzen: Personale Kompetenz, Sozialkompetenz, Alltags-, Medien- oder Kommunikationskompetenz. Dass junge Menschen in jugendkünstlerischer Projektarbeit viel lernen – auch jenseits der eigentlichen „Fachdisziplin“ – steht für öffentliche Schulen wie Kultusministerium außer Frage. Kulturelle Bildungsarbeit fördert eine Vielzahl der sogenannten Schlüsselkompetenzen: Kreativität, Teamgeist und Selbstbewusstsein, Durchhaltevermögen und Flexibilität, Organisationstalent und Improvisationsfähigkeit, um nur einige zu nennen.

Auf gesellschaftliche Problemfelder reagieren Diese Kompetenzvermittlung wird seit 2004 in den Bildungsplänen der öffentlichen Schulen ausdrücklich als wichtiges Bildungsziel genannt. Kooperationen mit außerschulischen kulturpädagogischen Bildungseinrichtungen werden ausdrücklich angeregt. Der Deutsche Städtetag verbindet damit auch die Hoffnung, dass „Jugendkunstschulen ihre Kompetenzen aktiv in die Reform des Schul- und Bildungswesen einbringen“. Anstöße wie die erfolgreichen Kooperationen ermutigen in Bruchsal und Umgebung natürlich immer mehr öffentlichen Schulen, sich auf die Methoden der jugendkünstlerischen Projektarbeit einzulassen und mit der Musik- und Kunstschule produktiv wie ergebnisorientiert zusammenzuarbeiten. Und: Durch künstlerische Auseinandersetzung ist es möglich, auch auf gesellschaftliche Problemfelder präventiv zu reagieren. Problemfelder sind z.B. Patchworkfamilien, Medienkonsum, Reizüberflutung, Gewaltbereitschaft, Vereinsamung, Benachteiligung einzelner Gruppen und Geschlechter. Zumal die Schüler aus verschiedenen Klassen und Altersstufen kommen, ein extrem hoher Anteil mit Migrationshintergrund.

Dankbar für neuen Partner Wir träumen also ganz realistisch von einer Ausweitung der KunstStad(t)tSchule und möchten dieser wichtigen Aufgabe auch in Zukunft gesichert nachgehen können. Für das laufende wie das nächste Schuljahr sind mit der MuKs 26 Projekte in Planung. Die Projekte aus den Sparten Kunst, Theater, Medien und Fotografie sind jeweils auf die Bedürfnisse der einzelnen Schularten abgestimmt. Inhaltlich und personell sind wir sehr gut und vielfältig aufgestellt und erreichten Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen, die im Normalfall nicht den Weg in unsere kulturpädagogische Einrichtung finden. Indes: Die Einzelprojekte jeweils individuell mit Sponsorengeldern, Mäzenatentum oder anderen Mitteln zu finanzieren, überfordert uns auf Dauer. Wir wollten unsere Zeit gerne mehr in das inhaltliche Gelingen der Projekte stecken, weniger in die Projektfinanzierung. Außerdem darf die Kunstschule laut Verbandsversammlung die außerschulischen Projekte nur durchführen, wenn das Unterrichtspersonal finanziert und die Materialkosten gedeckt sind. So sind wir überglücklich einen neuen starken Partner gefunden zu haben! Unser kleiner „Topf“ KunstStad(t)tSchule garantiert so den Grundstock für ein nachhaltiges, regelmäßiges und festes Zusammenarbeiten mit Schulen und Bildungsträgern.